Jeden Tag auf Entdeckungsreise: Wohnbusse aus Bochum machen Lust auf Camping

Stell dir vor, es ist Urlaub oder Wochenende, du steigst in dein Auto und musst dir keine Gedanken um Unterkunft oder Essen machen. Du kannst einfach fahren, solange du willst und irgendwo Halt machen, wo es dir gefällt. Diesen Traum hatten Ende 2012 auch zwei junge Männer aus Bochum. Als begeisterte Wassersportler waren sie zum Kiten ans Steinhuder Meer gefahren. Nur wie das Leben so oft spielt: Es war windstill. Also saßen sie am See und sponnen Ideen. Viel schöner wäre es allerdings gewesen, wenn sie nicht am kalten Ufer, sondern im Innenraum eines ausgebauten Bullis hätten sitzen können. Die Geschäftsidee war geboren: Wieso nicht selbst VW-Transporter ausbauen und diese an ebenso begeisterte Urlauber verkaufen, die gerne unabhängig reisen? Mit individuell zugeschnittenem Innenausbau für die jeweiligen Bedürfnisse der Camper?

T5-VW Bulli
Mit dem individuell ausgebauten T5-VW-Wohnbus auf Reisen.

Doch wie es so ist mit dem „sich selbstständig“ machen, das braucht Mut und den richtigen Zeitpunkt. Und dazu kommen noch die Vorarbeiten: Businessplan, Kapitalbeschaffung, geeignete Räume finden. Am 5. Mai 2014 war es dann soweit: die Firma „Discarvery Wohnbusse“ ging an den Start. Dahinter stehen Sebastian Hoffmann (32) und Peter Krawietz (27). Die gebürtigen Sauerländer bringen die besten Voraussetzungen mit: Sie haben eine Ausbildung zum Tischler absolviert und danach einen Abschluss zum staatlich geprüften Holztechniker gemacht. Ablaufpläne, Konstruktion, die Produktion und Fertigung von Möbeln, all dies können sie jetzt selbstständig in ihrer Firma anwenden. Dazu kommt die Leidenschaft für Campingbusse. „Meinen ersten Bulli hatte ich mit 17 und an dem habe ich viel rumgeschraubt“, erzählt Sebastian.

Bedürfnisse der Camper erfüllen

Der Name der Firma war keine leichte Geburt. Das Wort Camping sollte im Namen nicht unbedingt vorkommen, das klang ihnen zu abgegriffen. „In ‚Discarvery Wohnbusse’ steckt die Lust zum Entdecken mit drin. Ein bisschen hoffen wir auch, dass die Leute auf uns stoßen, wenn sie den Discovery-Channel googeln und falsch schreiben“, scherzt Sebastian.

Bevor es überhaupt losgehen konnte, musste erstmal eine Marktanalyse erfolgen: Gibt es solche Angebote nicht schon genügend auf dem Markt? „Wir möchten eine jüngere Generation ansprechen. Was es bislang gibt, hat uns nicht gefallen, daher wollen wir ein junges Design anbieten, was zu den Bedürfnissen der Camper passt“, erklärt Peter. „Einen eigenen Wohnbus zu haben, hat viele Vorteile. Man muss nicht immer einen teuren Wohnwagen leihen, sondern kann Kitebretter, Surfbretter oder Fahrräder sicher unterbringen.“ Spontane Ausflüge sind unproblematisch, da im Wohnbus auch geschlafen werden kann.

Werkstattbesuch

DSC_0032nifIn der Roberstr. 87 in Bochum begrüßt einen an der Tür das knallblaue „Discarvery“-Firmenlogo. Es gibt einen Büroraum, Lager und Werkstatt. Die Werkzeuge sind geordnet an den Wänden aufgehängt oder in Kisten verstaut. Prototypen von Spül- und Kochschränken sind schon fertig. „Wir bieten entweder komplett ausgebaute VW-T5 zum Verkauf an oder stellen maßgeschneiderte Möbel her, die man bei uns in Auftrag geben kann. Beispielsweise Schränke für Stauraum, Kochnischen und Schlafgelegenheiten, Kühlschränke oder Kühlboxen“, sagt Sebastian. Kunden können also mit ihrem eigenen Bulli vorbeikommen oder sich Einzelmöbel bestellen, die man einbauen kann, um eine Zulassung als Wohnmobil zu bekommen. „Es ist uns wichtig, eine wohnliche Atmosphäre zu schaffen, wir bauen auf Wunsch auch Verdunkelungsrollos und Vorhänge ein“, so Sebastian. Darüber hinaus gibt es Fahrradträger, Surfbrettträger oder aufblasbare Vorzelte, die sie mit im Angebot haben.

 

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Peter Krawietz (links) und Sebastian Hoffmann sind die Gründer von „Discarvery Wohnbusse“.

So wurde aus einer spontanen Idee eine eigene Firma. Die beiden Bochumer haben sich damit einen ersten Traum erfüllt. „Mit einem Wohnbus ist man unabhängig von Anreiseterminen, man hat die Freiheit in den Ferien zu machen, was man möchte. Aber nicht nur in den Ferien, auch im Alltag kann man spontan Ausflüge machen und viele neue Dinge entdecken“, sagt Peter. „Wir hoffen, dass wir mit dieser Idee viele Menschen ansprechen und dass unsere Firma daher ein Erfolg wird.“ Ein weiterer Traum sei, irgendwann eine Gemeinschaft von „Discarvery“-Fahrern zu haben. Der erste Schritt dahin ist mit dem ersten fertig gestellten T5 getan, der hoffentlich bald einen neuen Besitzer findet.

Mehr Informatione unter: www.discarvery.de

www.facebook.com/discarvery